Seit Jahren verfolgt uns ein esoterischer Trend: die Macht des Glaubens. Seien es die Bestellungen beim Universum oder andere vermeintliche Geheimnisse, sie alle haben eines gemeinsam: man soll an das glauben, was man sich wünscht.

Wir Menschen glauben an alles mögliche: die einen glauben an Gott, die anderen an ihren Glücksbringer, wieder andere an ihren beruflichen Erfolg. Auch den Aberglaube sollte man nicht vergessen, denn oft beschleicht uns an einem Freitag den 13. ein mulmiges Gefühl oder wir bekommen eine Gänsehaut, wenn eine schwarze Katze unseren Weg von links nach rechts kreutzt. Ob das mal gut ist?

Schon ein altes Sprichwort lehrt uns: der Glaube versetzt Berge.

Vor Kurzem las ich einen Artikel zu diesem Phänomen. Es wird dort von einem Experiment geschrieben, welches der Psychologe Charles Lee an der Universität von Virginia durchführte. An seiner Studie nahmen 41 Studenten teil, die gern Golf spielten, alle etwa mit dem gleichen Können. Diese Studenten sollten alle mit ein und demselben Golfschläger ein Ball aus einiger Entfernung in ein Loch versenken. Der einen Hälfte der Probanten erzählte er vor dem Experiment, dass dies der Schläger eines großen Golfprofis sei und führte noch einmal dessen beträchtliche Leistungen aus. Der anderen Hälfte der Studenten erzählte er nichts dergleichen.
Und nun zum Ergebnis: diejenigen Studenten, die glaubten, den Schläger des Golfprofis zu benutzen, schnitten um Längen besser ab als die zweite Gruppe. Sie versenken im Schnitt 5,3 Golfbälle im Loch, wohingegen die anderen Studenten nur 3,85 Treffer durchschnittlich landeten.
Eine mögliche Erklärung nach Charles Lee könnte sein, dass sich die Studenten der ersten Gruppe geistig in die Lage des Golfprofis versetzten und so ihre Leistung steigerten.

Es ist also scheinbar tatsächlich etwas an dem alten Sprichwort dran. Statt aber jetzt gleich Berge versetzen zu wollen, wäre es eine gute Idee, Du fängst damit an, an Dich selbst zu glauben.


Bild: ©  Thommy Weiss / PIXELIO