Wer kennt das nicht: manchmal ist es wirklich schwer, pünktlich seinem Arbeitsplatz nach Feierabend zu entkommen.

Gelegentlich kann man es nicht ändern, etwas länger arbeiten zu müssen, sei es, weil ein wichtiger Auftrag noch bearbeitet werden muss, zu wenig Personal verfügbar ist oder aus anderen vielleicht wichtigen Gründen. Zum Normalzustand sollte dies allerdings nicht werden. Denn wer ständig Überstunden macht, kann dadurch deutlich sein Risiko, an einer Depression zu erkranken, erhöhen.

Dies haben neueste wissenschaftliche Studien nun belegt, die im Fachjournal PLoS ONE veröffentlicht wurden. Forscher der University College London und dem Finnischen Institut für Arbeitsmedizin Helsinki begleiteten während ihrer Untersuchung 2123 Menschen über mehrere Jahre in ihrem Arbeitsalltag.
In ihrer Auswertung zeigte sich, dass das Risiko derjenigen Menschen, die zwischen elf und zwölf Stunden täglich arbeiteten, an einer Depression zu erkranken, doppelt so hoch war wie das der Menschen mit einem täglichen Arbeitsdurchschnitt von sieben bis acht Stunden täglich.

Als Ursache dafür wird in Erwägung gezogen, dass übermäßige Überstunden zu Konflikten im Familienleben führen können, die Entspannung zwischen den Arbeitstagen fehle oder vermehrte Stresshormone im Blut sich negativ auswirken können.

Im Jahr 2010 zeigte bereits eine Forschung, dass ständige Mehrarbeit zu Herzproblemen führen könne. Um eine endgültige Klarheit zu bekommen ist es jedoch notwendig, weitere Untersuchungen über einen längeren Zeitraum durchzuführen. Auch müsse noch definiert werden, ab wann man überhaupt von Überstunden spreche.

Schaden kann es der Gesundheit jedenfalls nicht, darauf zu achten, dass Überstunden die Ausnahme bleiben, zu versuchen, sich einen entspannenden Ausgleich zum Berufsalltag zu schaffen und Stress am Arbeitsplatz zu reduzieren.


Bild: ©  Barbara Eckholdt / PIXELIO