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Eine der am öftesten vorkommenden Zahnerkrankungen weltweit ist neben der Zahnfleischentzündung die Zahnentzündung. Was diese ist, wie man diese feststellt und warum man auf jeden Fall zum Zahnarzt gehen sollte erklären wir kurz und bündig.
Zahnwurzel in Panik
Unter einer Zahnentzündung versteht man umgangssprachlich eine Entzündung, die die Wurzel oder den Zahnhals eines Zahnes betreffen kann – ebenso kann eine Entzündung des den Zahn umgebenden Zahnfleisches vorliegen. Diese wird hingegen allgemein als Zahnfleischentzündung bezeichnet. Ein qualifizierter Begriff ist die Zahnwurzelentzündung bzw. auch Zahnnervenentzündung.
Wie es zu einer Zahnentzündung kommt
Häufig sind Bakterien für die Entstehung von Zahnentzündungen verantwortlich: Ist die Wurzelspitze eines Zahnes entzündet, so kann es passieren, dass sich der Kieferknochen, der die Wurzelspitze umgibt, zurückbildet – Bakterien können dann in den Blutkreislauf gelangen und auch zu weiteren körperlichen Beschwerden führen.
Häufig bringen Menschen diese körperlichen Beschwerden aber nicht mit einer vorliegenden Zahnentzündung in Verbindung, denn eine solche Zahnentzündung kann zunächst für eine lange Zeit schmerzfrei verlaufen. Schmerzen treten dann zunächst bei Kontakt mit Heißem, Kaltem, Süßem oder Saurem auf und werden zunehmend stärker.
Parodontitis – der Name des Bösewichts
Eine Form der bakteriellen Zahnentzündung ist die sogenannte Parodontitis. In der Medizin unterscheidet man zwei Formen der Parodontitis: Von der apikalen Parodontitis spricht man, wenn eine Zahnentzündung von der Wurzel eines Zahns ausgeht, während bei der marginalen Parodontitis eine Entzündung im Zahnfleischsaum entsteht.
Hier liegt eine Entzündung des Zahnhalses vor und auch entsprechende Zahnbetten können betroffen sein – aufgrund des bakteriellen Übergriffs auf den Kieferknochen und die Zerstörung der Zahnbetten, die dem Zahn Halt bieten, kann es ohne Behandlung zum Verlust des betroffenen Zahns kommen.
Als ursächlich für eine Parodontitis wird ein mark-toter Zahn genannt – angewandte Therapieschritte sind hier beispielsweise die Behandlung von Wurzelkanal oder Wurzelspitze. Sind solche Maßnahmen – beispielsweise aufgrund eines sehr fortgeschrittenen Entzündungsprozesses – nicht mehr erfolgversprechend, so kann ein Zahnarzt auch zur vollständigen Entfernung eines solchen betroffenen Zahns raten. Vor allem finden sich Erkrankungen an Parodontitis bei Menschen, die älter sind als 40 Jahre.
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Karies – der Mastermind des Verbrechens
Die Zahnentzündung wird letzten Endes durch eine bakterielle Infektion ausgelöst. Die Bedingungen, welche diese Infektion zulassen bzw. fördern, sind Co-Faktoren, welche das Eindringen der Bakterien zur Zahnwurzel erleichtern. Ein Unfall am Zahn oder extremes nächtliches Zähneknirschen können den Zahn, falls noch vorhanden, extrem belasten. Ist ein Zahn ausgefallen, können Bakterien ungehindert in die Wurzel eindringen und Chaos stiften.
Als eine sehr weit verbreitete Zahnkrankheit ist Karies eine der häufigsten Ursachen für die Zahnwurzelentzündung. Häufig gehört, aber kaum verstanden, kann Karies so zusammengefasst werden:
Ein Ungleichgewicht der Mikroflora, durch mangelnde Dentalhygiene, gebündelt mit einer zuckerreichen Ernährung, begünstigt die Bildung von krankheitserregenden Keimen. Die sonst gesunde Mund-Flora wird durch exogene Einflüsse krank gemacht. Zuckerreiche Ernährung, um es einfach zu halten, führt zur Säurebildung, welche in der Lage ist, die harte Zahnsubstanz zu demineralisieren. Erste Anzeichen sind gelbliche Verfärbungen der Zähne.
Dies bedeutet, dass ein Zahn durch fehlende Schutzschicht angreifbar ist und faul wird. Kommt neben der zuckerreichen Ernährung auch Lactobazillen und das Bakterium „Streptococcus mutans“ dazu, ist Karies mehr oder minder vorprogrammiert. Bei einem fortgeschrittenen Stadium ist Karies längst in die Tiefe des Zahnes eingedrungen. Der Zahn ist faul geworden, ähnlich wie ein Apfel.
Deswegen haben Menschen verschiedener Kulturen mehr als 2000 Jahre geglaubt, dass in unseren Zähnen der „Zahnwurm“ drinnen steckt, welcher die Löcher in den Zähnen verursacht. Tatsächlich ist es aber kein Wurm, sondern eine reihe von unhygienischen Gegebenheiten, welche eigentlich durch bessere Mundhygiene und Prophylaxe bewältigbar sind. Eine gesunde Ernährung ist ebenso wichtig für gesunde Zähne.
Stadien eines entzündeten Zahnes
Anfangsstadium
Die Pulpitis bzw. Zahnwurzelentzündung hat einige auffällige Begleiterscheinungen. Extreme Schmerzen des betroffenen Zahnes mit einem pochenden Charakter sind ein spezifisches Symptom. Dieser Schmerz wird zusätzlich durch Druck auf den Zahn und das umliegende Zahnfleisch verstärkt. Temperatur-Extreme intensivieren den zugrundeliegenden Schmerz umso mehr. Diese Schmerzen sind ein Anzeichen, dass sich die Zahnentzündung noch im Anfangsstadium befindet.
Mittleres Stadium
Findet hier keine Behandlung statt oder werden die Schmerzen mit Schmerzmittel unterdrückt ohne weitere Handlung, breitet sich die Entzündung oft aus. Das charakteristische Merkmal dieser Ausbreitung ist eine geschwollene Backe, ein Abszess, welcher unter dem Zahn liegt. An diesem Zeitpunkt ist die Infektion bereits auf das Zahnfleisch gesprungen, wodurch es zur Bildung von Eiter gekommen ist.
Endstadium
Wird weiterhin nichts unternommen, kann im schlimmsten Fall der Schmerz aufhören. Doch sollte man keinesfalls Freudensprünge machen, denn dies ist höchstwahrscheinlich ein Anzeichen für ein katastrophales Szenario: ein abgestorbener Zahn, wobei die Entzündung noch aktiv ist und weiter ragt.
Der Abszess kann eine weitere Abwärts-Spirale einleiten, sodass Schlucken erschwert werden kann und der Kiefer aufgrund des angesammelten Eiters an Beweglichkeit verliert. Hier ist absoluter Handlungsbedarf, denn die Bakterien können sich im Organismus verbreiten und kritische Organe wie unser Herz angreifen und infizieren. Deswegen sollte klar und deutlich sein, dass man bereits bei anfänglichen Beschwerden sofort zum Zahnarzt gehen sollte.
Zahnentzündungen richtig vorbeugen
In der Regel raten Zahnärzte oder Krankenkassen dazu, einige Tipps und Hausmittel zu beherzigen, um einer Zahnentzündung vorzubeugen: Als ein wichtiger Punkt wird hier eine regelmäßige und gründliche Zahnhygiene genannt – dies ist generell hilfreich als Vorbeugung für fast alle Arten von Zahnproblemen.
Eine gründliche Zahnreinigung sollte zweimal täglich erfolgen – infolge einer nicht gründlichen Reinigung kann sich Plaque an den Zahnhälsen festsetzen, der Nährboden sein kann für verschiedene Bakterien. Da eine Zahnentzündung zu Beginn nicht schmerzhaft verlaufen muss, wird außerdem ein halbjährlicher Zahnarztbesuch empfohlen: So können Zahnfleischentzündungen frühzeitig behandelt werden.
Und schließlich soll auch eine gesunde und ausgeglichene Ernährung schützend wirken – denn beispielsweise dienen auch Rückstände von Zucker auf den Zähnen verschiedenen Bakterien als Nahrung.
Zahnarzt – der Held jeder Situation
Falls sich die Entzündung noch im Anfangsstadium befindet und die Zähne noch vital sind genügt eine Behandlung gegen Karies und eventuell eine Füllung der Zahn-Krone. Dadurch sollte das Zahnmark in kürzester Zeit abheilen.
Ist ein Zahn so tief zerstört, dass die Pulpa (Nerv) erreicht wird und sich entzündet, geht dies häufig mit Beschwerden einher. Früher wurden diese Zähne immer gezogen. Ein Ersatz durch eine Brücke oder einen abnehmbaren Zahnersatz, eine Prothese, wurde dann erforderlich. Dank moderner Methoden der Wurzelbehandlung können heute viele Zähne erhalten werden. – Dr. Tomas Hoischen • Zahnarzt in München
Falls die Zahnwurzel schon zu geschädigt ist, um sich von allein zu erholen, müssen Zahnärzte den betroffenen Zahn von oben öffnen, um bereits verlorenes Gewebe aus dem Inneren des Zahnes zu beseitigen. Hierzu wird eine Lokalanästhesie benutzt und mit sehr speziellen, gewieften Instrumenten gearbeitet, welche bis zu den Spitzen der Pulpa ragen. Dieses Verfahren erfordert sehr viel Geschick und Nerven.
Im letzten Schritt muss in den meisten Fällen wiederum eine Kronen-Füllung erfolgen. Meistens wird hier eine Interim-Lösung verwendet, damit in einem Folgetermin beim Zahnarzt kontrolliert werden kann, ob sich der Zahn auch ohne Komplikationen erholt.
Wir raten Ihnen, sich im Zahnarzt-Verzeichnis von Dr. Zahn gründlich nach einem geeigneten Zahnarzt zu erkunden. So können Sie Spezialisten für Zahnwurzelbehandlungen aus Ihrer Nähe sehr leicht finden und kontaktieren.