Du bist müde, antriebslos und irgendwie schlapp? Dieses Gefühl kennen Viele. Und doch ist den Meisten nicht bewusst, dass ein unausgeglichener Säure-Basen-Haushalt an den Beschwerden schuld sein kann. Aber was ist der Säure-Basen-Haushalt eigentlich? Wir erklären Euch, wie es zu einer Übersäuerung des Körpers kommt, welche Folgen dies haben kann und was man dagegen tun kann.

Grundsätzlich steuert der Säure-Basen-Haushalt den Stoffwechsel. Damit unser Organismus problemlos funktioniert, sollte der Säure-Basen-Haushalt deshalb immer ausgeglichen sein. Wichtige Mechanismen, die den Säuren-Basen-Haushalts regulieren, sind beispielsweise die Atmung und die Verdauung. Ob der Säure-Basen-Haushalt ausgeglichen ist oder nicht, erkennt man am pH-Wert, der in den verschiedenen Bereichen des Körpers unterschiedlich basisch oder sauer sein kann – je nachdem, ob in einem Organ, im Gewebe oder in einer Körperflüssigkeit.

Ein pH-Wert unter 7 spricht für ein saures, über 7 für ein basisches Organ. Bei einem pH-Wert von genau 7 spricht man von einer pH-neutralen Umgebung. Der Magen ist mit einem pH-Wert von  1 bis 3 sehr sauer. Hingegen ist der Dünndarm mit einem pH-Wert von ca. 7 bis 9 basisch (oder auch alkalisch). Jedes Organ hat seinen eigenen optimalen pH-Wert. Liegt der pH-Wert innerhalb dieses Optimums, kann das Organ  seine Aufgabe ideal erfüllen. Besonders bei Körperflüssigkeiten ist es wichtig, dass der Stoffwechsel den pH-Wert immer konstant hält. Schon kleine Schwankungen des pH-Wertes können den ganzen Organismus übersäuern und den Körper stark belasten.

Wie kann es zur Übersäuerung kommen?

Die Hauptursache für eine Übersäuerung findet man heute oft in der Nahrung. Durch den erhöhten Säureanteil in fertigen Lebensmitteln sind die Säurespeicher der Zellen überlastet. Zwar kann der Körper mit Hilfe von sogenannten Puffersystemen Säuren neutralisieren und so den pH-Wert aufrechterhalten, bei langfristiger Übersäuerung werden die Pufferkapazitäten aber überlastet. Folgende Faktoren begünstigen schwankende pH-Werte:

  • Zuviel säurefördernde Nahrung: Wurst, Eier, Zucker, Weißmehl, Süßwaren, Teig- und Backwaren. Aber auch Softdrinks und Milchprodukte.
  • Alkohol: Er begünstigt nicht nur die Säurebildung, sondern entzieht dem Körper auch viel Wasser. Wenn die Nieren den Alkohol verarbeiten, werden außerdem Puffersubstanzen ausgeschieden, die die Säuren neutralisieren könnten.
  • Nikotin: Denn eine gesunde Atemfunktion reguliert die Balance von Säuren und Basen. Wird die Lunge durch zu viel Nikotin geschädigt, kann es zu einem unausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt kommen.
  • Arzneimittel: Schon bei kleineren Beschwerden nehmen wir häufig Medikamente ein, um uns besser zu fühlen. Aber diese Beschwerden können ihre Ursache in einem Ungleichgewicht von Säuren und Basen haben. Medikamente können die  Symptome in diesem Fall verschlimmern, da sie oft säurebildend wirken.
  • Stress: Unseren Arbeitsalltag verbringen wir nicht selten mit Hektik und Leistungsdruck. Dabei werden säurebildende Hormone, wie Adrenalin ausgeschüttet.

Mögliche Folgen einer Übersäuerung

Da unser Organismus versucht, veränderte pH-Werte selbsttätig zu regulieren, können die Symptome einer Übersäuerung auch erst Jahre später auftreten. Die Bandbreite der möglichen Folgen ist groß. Cellulite, Schuppenflechten, Bluthochdruck, Allergien, Nieren- und Gallensteine, Arthrose, Übergewicht und sogar Knochenerkrankungen können durch längerfristige Übersäuerung entstehen.

Wie kann ich Übersäuerung vermeiden?

Ein paar kleine Kniffe reichen schon, um den Körper vor einer Übersäuerung zu schützen. Hier für Euch die effektivsten Ratschläge:

  • Wichtig ist vor allem eine basenbildende Ernährung. Gemüse, Obst und Vollkornprodukte unterstützen die Puffersysteme. Außerdem solltet ihr viel trinken! Bevorzugt Tee, stilles Wasser oder frisch gepresste Fruchtsäfte.
  • Viel Bewegung – am besten an der frischen Luft. Dadurch wird die Lunge gestärkt und der Gehalt an Kohlendioxid im Körper nimmt ab.
  • Stressfrei leben. Versucht euch auch im hektischen Alltag immer mal wieder Ruhepausen zu gönnen, und achtet auch bei Stress auf eure Atmung. Kurzatmigkeit schadet ebenfalls dem Säure-Basen-Gleichgewicht.

Wenn Ihr trotzdem lieber auf Nummer sicher gehen wollt, könnt Ihr Euch in der Apotheke Selbsttests zum Messen des pH-Wertes holen. Mit den Teststreifen lässt sich dann der pH-Wert im Urin ermitteln. Nach mehrmaligen Testen könnt Ihr ziemlich genau feststellen, ob Euer Körper übersäuert oder der Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht ist.

Ein weiterer Tipp ist, dass bei einer Lagerung in einem Minikühlschrank die Vitamine und Basen länger erhalten werden können.